Der UFC Rohrbach-Berg konnte in der vergangenen Saison, vor allem aber in der Hinrunde, mit starken Leistungen brillieren. Nach besagtem Herbst stand die Truppe von Christian Eisschiel ungeschlagen mit einem Spiel weniger auf dem Konto auf Platz vier, ganz dicht hinter Winterkönig Bad Leonfelden und den Verfolgern. Im Frühjahr suchte die Rohrbacher aber dann der Verletzungsteufel heim, schlitterte man letztlich in das Niemandsland der Tabelle und beendete die Spielzeit auf Platz sieben. Nach einer intensiven Transferphase geht man trotz herben personellen Verlusten mit Zuversicht in die neue Saison – Ligaportal bat Christian Eisschiel zum Interview.
Eisschiel: „Mit dem Herbst waren wir natürlich sehr zufrieden – wenn du eine Halbsaison ungeschlagen bist und im Frühjahr bereits die letzten sieben Partien nicht verloren hast, das waren etwa 22 Spiele ohne Niederlage, was sehr beeindruckend ist. Wir haben im Herbst aber schon gemerkt, dass wir teilweise unnötig Punkte liegenlassen und dies Eigenfehlern und taktischen Undiszipliniertheiten geschuldet war. Im Frühjahr sind wir nie wirklich in Tritt gekommen, da war die Vorbereitung schon schlecht. Dann war es schon so, dass die entscheidenden Spieler wegfielen. Der Höhepunkt war knapp fünf Runden vor Schluss, da sind teils sechs bis acht Kaderspieler ausgefallen. Mit der Performance im Frühjahr können wir nicht zufrieden sein, unabhängig vom Verletzungspech – das soll keine Ausrede sein.“
Ligaportal: Ihr habt mit Günther Lang, Davor Brajkovic und Denis Glavina drei elementare Leistungsträger verloren. Wie lässt sich das kompensieren?
Eisschiel: „Bei Günther Lang war relativ bald schon klar, dass er uns verlässt, weil er Vater wird. Brajkovic hat sich natürlich durch seine Scorerpunkte in das Schaufenster gespielt, da gab es auch schon früh die ersten Angebote. Bei Denis Glavina wäre eigentlich geplant gewesen, dass die Familie aus Kroatien herzieht, daraus ist nichts geworden. Der war fußballerisch eine absolute Bereicherung, auch weil er brutal viel Erfahrung hat. Kompensiert haben wir die Abgänge ganz gut mit Alex Pöppl aus Pregarten, Jakub Hric der schon in Bad Leonfelden gespielt hat und zuletzt in Schweigers war, da haben wir einen routinierten Innenverteidiger bekommen. Predrag Radovanovic war zuletzt beim SC Marchtrenk und ist ein robuster Mittelstürmer. Dazu kamen noch zwei junge Spieler mit Simon Leibetseder und Yigit Yilmaz, um den wir uns sehr bei Oedt bemüht haben. Ich glaube, wir sind definitiv stärker als letztes Jahr. Wir haben in der Transferphase ganz klare Profile erstellt und uns akribisch nach den passenden Spielertypen umgesehen.“
Ligaportal: Was nehmt ihr euch für die kommende Saison vor, gibt es ein dezidiertes Ziel?
Eisschiel: „Es gibt weder von mir, noch vom Vorstand einen Tabellenplatz als Vorgabe. Die absoluten Topfavoriten sind Oedt und Donau, die kommunizieren auch ganz klar, dass sie Meister werden wollen. Wir sehen uns aber schon in einer Lauerrolle, hinter denen in Konkurrenz mit den beiden Marchtrenker Mannschaften und St. Ulrich wahrscheinlich auch wieder. Sollte einer der Vorderen schwächeln, wollen wir natürlich zur Stelle sein. Das ist aber nicht ein primäres Ziel – im Frühjahr hat die Leistung nicht gestimmt, wir müssen uns erstmal auf uns selber konzentrieren. Wenn wir gut und mit viel Aufwand spielen, kommen die Ergebnisse von selbst. Dann schauen wir was möglich ist, wir müssen unsere Hausaufgaben machen.“
Ligaportal: Sie haben es kurz bereits angeschnitten: Die Landesliga Ost wird wieder spannend mit den genannten Favoriten und einigen „neuen alten“ Mannschaften. Wie bewerten Sie die Liga?
Eisschiel: „Die vorderen Plätze werden sich denke ich wie gesagt Oedt, Donau und vielleicht zwei weitere Mannschaften ausspielen, da hoffen wir drauf, eine davon zu sein. Dahinter ist es glaube ich extrem ausgeglichen, da kann wie im Vorjahr jeder jeden schlagen. Die Aufsteiger haben zwar ewig Landesliga gespielt, sind aber aufgrund der Kaderveränderungen auch Unbekannte. Jedes Spiel ist extrem schwer, das hat man letztes Jahr gesehen – auch Bad Leonfelden hat sich gegen die kleineren Gegner sehr schwer getan, St. Ulrich und Schwertberg sind immer schwer zu bespielen, die ADmira hat sich extrem verjüngt, werden sich auch nicht einfach geschlagen geben. Es wird sehr ausgeglichen.“